Mission

Koordinaten unserer diakonischen und missionarischen Sendung

MENSCHEN DIENEN – JESUS FOLGEN

Jesus hat die Gemeinde gegründet. Sie ist seine Schöpfung. Er ist das Haupt der Gemeinde. Er baut, bewahrt (Mt 18) und sendet sie in die Welt (vgl. Mt 28, 16-20; Lk), um die gute Nachricht in Wort und Tat zu verkünden, damit Menschen für das Reich Gottes gewonnen und vorbereitet werden.

Wir, die Hanse Vereinigung verstehen uns als Teil der weltweiten Adventgemeinde, die gesandt ist alle »Menschen zum Glauben an Christus zu rufen, da er der alleinige Erlöser ist, und mit der Bibel als alleiniger Glaubensgrundlage vertraut zu machen.« »Deshalb treten wir im Auftrag von Christus als seine Gesandten auf; Gott selbst ist es, der die Menschen durch uns ´zur Umkehr` ruft. Wir bitten im Namen von Christus: Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet!« (2 Kor 5,20) Folgende Koordinaten helfen uns, unserer Sendung gerecht zu werden:

1. Mission ist Gottes Sache
Gott ist der erste und leidenschaftlichste Missionar. »Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt und hat seinen Sohn gesandt, damit er uns von unserer Schuld befreit.« (1 Joh 4,10) Wir nehmen Teil an der Mission Gottes, weil er uns gerufen und dazu befähigt hat (siehe dazu Mt 28,16-20;   Lk 24,46-51 und Apg 1,8).  Aus der Beziehung zu ihm entsteht die Gewissheit als Gemeinde von ihm beauftragt  und gesandt zu sein, das Evangelium zu verkünden. Diese Beziehung wird durch das Gebet, das Bibelstudium, das Wirken des Heiligen Geistes und die konkrete Umsetzung des diakonischen und missionarischen Auftrags gepflegt. Das befähigt die Gemeinde für ihre Sendung in die Welt.

 

2. Diakonie und Mission gehören zusammen
»Allein die Vorgehensweise Christi wird wahren Erfolg bringen in dem Bemühen, Menschen zu erreichen. Der Heiland mischte sich unter sie, weil er ihr Bestes wollte. Er zeigte ihnen sein Mitgefühl, diente ihren Bedürfnissen und gewann ihr Vertrauen. Erst dann lud er sie ein: Folgt mir nach.« (E. G. White) Jesus sieht den Menschen in allen seinen Bedürfnissen. Es ist ein ganzheitliches Verständnis des Menschen. Aus diesem Grund hat Jesus nicht nur das geistliche Bedürfnis gestillt, sondern alle Bedürfnisse: »Jesus zog durch die Städte und Dörfer der Umgebung. Er lehrte in den Synagogen und verkündete die Botschaft vom Reich Gottes. Und überall, wo er hinkam, heilte er Menschen von ihren Krankheiten und Leiden.« (Matthäus 9,35) Jesus sendet die Gemeinde in gleicher Weise, wie er gesandt wurde. Darum gehören Diakonie und Mission zusammen.

 

3. Von Jesus lernen und seinem Beispiel folgen
Grundlage für das diakonisch/missionarische Leben der Gemeinde ist das, was Jesus uns vorgelebt und vermittelt hat. Im Mittelpunkt seiner Vision und seines Dienstes stand immer die Beziehung zu Gott und zu den Menschen. Als seine Jünger folgen wir ihm in allem was er gesagt und getan hat: »Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.« (Joh 20,21)

4. Das Werk und Wirken des Heiligen Geistes anerkennen und seiner Führung folgen

  • Der Heilige Geist und die Sendung der Gemeinde – Nicht in eigener Kraft, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes ist die Gemeinde gerufen ihre Sendung zu erfüllen: »…wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und ´überall sonst auf der Welt, selbst` in den entferntesten Gegenden der Erde.« (Apg 1,8/NGÜ)
  • Geistliche Gaben – jeder Nachfolger Jesus ist begabt und muss nicht aus eigener Kraft und mit eigenen Fähigkeiten den diakonischen und missionarischen Auftrag erfüllen. Die geistlichen Gaben sind Gnadengaben, die das Wachsen und Reifen ermöglichen und zum Leben/Dienst innerhalb und außerhalb der Ortsgemeinde (Familie Gottes) befähigen. (1 Kor 12; Eph 4)
  • Frucht des Geistes – Im Leben der Jünger Jesu zeigt sich durch das Wachsen und Reifen der Frucht des Geistes, dass sie zu Jesus gehören und seine Gesandten sind. (Gal 5,16-25)

5. Gebet
Weil der diakonische und missionarische Auftrag unsere Fähigkeiten und unser Können übersteigt, zeigt Jesus uns, wie wir im direkten Kontakt zu Gott, im Gebet, alles von Gott erbitten können, was wir für die Erfüllung des Auftrags benötigen: »… was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn. Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.« (Joh 14,13-14) Der Apostel Paulus ermutigt die Gemeinde: »Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.« (Phil 4,6-7)Dabei verstehen wir das Gebet in dreifacher Weise. Das Gebet ist (a) das Reden mit Gott, »das Öffnen des Herzens vor Gott wie vor einem Freund«, (b) das Hören auf Gott, um seinen Willen, Absichten und Weg zu erkennen und (c) das Handeln im Sinne Gottes – das erkannte in die Tat umsetzen.

6. Gottesdienst
»Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf. Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.« (Rö 12,1-2/NGÜ)
Der Gottesdienst ist vielfältig und umfasst (a) unser ganzes Leben, (b) die Versammlungen der Gemeinde Jesu als gottesdienstliche Versammlungen und (c) den Dienst am Nächsten als Gottesdienst.

7. Leiterinnen/Leiter ausbilden und begleiten – Gemeindeglieder ermutigen ihren Platz einzunehmen
Geistliche Leitung hat das missionarische und diakonische Leben der Gemeinde im Blick und ist einer der Schlüssel für die Entwicklung und das Wachstum von Gruppen und Gemeinden. Wir bieten Leiterinnen und Leitern Ausbildung, Fortbildung und Konsultationen an, um sie in ihrem Dienst vor Ort zu begleiten und zu unterstützen, damit sie ihrerseits die Gemeinde für ihrem Dienst ausbilden und anleiten. Jede und jeder in der Gemeinde hat seinen Platz und seinen Dienst. Der Apostel Paulus schrieb: »ihr seid der Leib Christi, und jeder Einzelne von euch ist ein Teil dieses Leibes. Gott hat in der Gemeinde allen eine bestimmte Aufgabe zugewiesen.« (1 Kor 12,27-28) Nur wenn alle Glieder der Gemeinde als der eine Leib Christi wirken und ihre geistlichen Gaben einsetzen, kann die (Orts)gemeinde ihrer diakonischen und missionarischen Sendung gerecht werden.

8. Gemeindeprofil entdecken und entwickeln
Dabei ist es ganz besonders wichtig auf die richtige Schreibweise zu achten, weil es nicht um pro-viel geht (immer mehr anbieten), sondern darum, in aller Vielfalt der Begabungen, kultureller Verschiedenartigkeit und theologischer Unterschiedlichkeit eindeutig als Gemeinde Jesu erkennbar zu sein. 

  • Ohne Profil keine Orientierung – jede Ortsgemeinde hat ein ganz eigenes Profil. Wir unterstützen und begleiten Pastoren und die Gemeindeleitungen in der Wahrnehmung und Entwicklung ihres Gemeindeprofils.
  • Gemeindegesundheit – durch die Bestandsaufnahme/Diagnose und Gesundheitspflege arbeitet die Gemeinde an ihrem Profil, um es bewusst wahrzunehmen und auf der Grundlage der Bibel zu schärfen. So ist sie nach innen und außen besser erkennbar als Gemeinde Jesu.
  • Gemeinde der Generationen (iCOR) – die erkannten und gelebten Werte der Familie Gottes verleihen dem Profil der Gemeinde Glaubwürdigkeit und befähigen sie Gemeinde der Generationen zu sein.
  • Hauskreise und Kleingruppen – das Verständnis von Gemeinde im neuen Testament zeigt, das Gemeinde aus kleinen Zellen besteht und Kleingruppen die Grundstruktur christlicher Gemein-schaft darstellen, ohne dabei die Notwendigkeit größerer Versammlungen zu leugnen. Kleine Zellen sind zugleich auch Kleinzellen neuer Gruppen und Gemeinden, durch die sich das Reich Gottes weiter ausbreitet.
  • Kleingruppen im Gottesdienst – die Zeit der Kleingruppen im Gottesdienst (Sabbatschule / Bibel-gesprächskreise) nach den Prinzipien der Kleingruppen nutzen, um (a) sich einander zuzuwenden (Gemeinschaft pflegen und die diakonische Sendung wahrnehmen); (b) Gottes Wort aufzuneh-men (eine Lerngemeinschaft bilden, um die geistliche Bildung zu ermöglichen) und (c) den Dienst am Menschen einzuüben und zu praktizieren (der missionarischen Sendung gehorsam sein)

9. Vorhandenes und Neues diakonisch und missionarisch ausrichten

  • Projektarbeit – Gemeindeprojekte werden auf ihre diakonische und missionarische Ausrichtung überprüft und bei der Umsetzung begleitet und unterstützt.
  • Zielgruppenarbeit (Kinder, Pfadfinder, Jugend, Familien, Singles, Senioren, Flüchtlinge, Ausländer, usw.) – Damit die unterschiedlichen Gruppen erkannt, verstanden in ihrem Glauben begleitet und mit dem Evangelium erreicht werden können, … entsprechend der Bedürfnisse einzelner Gruppen, …

10. Neues wagen – Gemeinden gründen
Gemeinde ist Familie Gottes. Sie ist nicht kompliziert und kann in ganz unterschiedlicher Form gegründet und gelebt werden. Weil es in erster Linie um verlässliche und ehrliche Beziehungen geht, kann Gemeinde auch klein, einfach und trotzdem vollwertig sein. Gemeindegründung soll ohne großen Aufwand dort geschehen können, wo Menschen ihren Alltag leben.

11. Kommunikation/Medien und die Gemeinde im digitalen Zeitalter
Im Herzen des Evangeliums stehen Beziehungen: die Beziehung zu Gott, der Menschen zueinander und zur Schöpfung. Beziehungen leben von Kommunikation. Nur wenn die Kommunikation für die Adressaten des Evangeliums verständlich ist, können sie entscheiden, was sie mit der Guten Nachricht machen. Darum ist die Qualität der Kommunikation von großer Bedeutung. Ebenso muss auch der  Erkenntnis Rechnung getragen werden, dass Kommunikation so vielfältig und allumfassend ist, dass es viele verschiedene Kommunikationskanäle braucht, um Menschen zu erreichen.Medien spielen im Leben der Menschen (in und außerhalb der Gemeinde) eine sehr wichtige Rolle. Deshalb ist es unerlässlich, dass Gemeinden Medienkompetenzen entwickeln und sowohl Leiter als auch Mitarbeiter befähigt sind Funktion und Bedeutung medialer Kommunikation zu reflektieren und Medien in den Dienst der Diakonie und Mission zu stellen.Unsere Zeit wird zunehmend durch digitale Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt. Die Digitalisierung beeinflusst verstärkt unser Leben und macht auch vor der Gemeinde keinen Halt. Sie  wird unsere Beziehungen immer mehr beeinflussen und für die Weitergabe des Evangeliums eine Herausforderung sein, die wir positiv nutzen müssen. Das bedeutet, dass wir uns als Gemeinde dieser Gegebenheit stellen und Wege und Kompetenzen entwickeln müssen, die eine Gemeinde braucht, um authentisch und zeitgemäß leben und wirken zu können. Die Corona-Pandemie hat der Gemeinde einen Digitalisierungsschub ermöglicht, zugleich aber auch offengelegt, dass wir noch nicht darauf vorbereitet waren die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters für die Gemeinden selbst und für die Kommunikation mit und in der Gesellschaft nutzen zu können. Hier gibt es einen Nachholbedarf, der auf allen Ebenen unserer Freikirche zu beachten und mit entsprechendem finanziellen Aufwand und dem benötigten Know-how aufzuarbeiten ist.

12. Vernetzung und Kooperation
Keine Ortsgemeinde ist eine Insel für sich. Niemand besitzt alle Gaben und Fähigkeiten um als einzelne Gruppe oder Gemeinde ihrem Umfeld umfassend dienen zu können. Jede Gemeinde brauch Hilfe und Unterstützung für ihren Dienst. Wenn sich Ortsgemeinden, Bezirke, Vereinigungen und Verbände vernetzen, ihre Kooperationsmöglichkeiten nutzen und vorhandene Kompetenzen miteinander teilen, dann verstärken sie ihr Wirkung, arbeiten nachhaltig, sind Widerstandsfähiger und einfach besser aufgestellt, um sich den Herausforderungen ihres Umfeldes zu stellen.

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist

 

Barmherzigkeit, die ihren Anfang und ihre Quelle in Gott selbst hat, ist zunächst nach Innen in die Gemeinde – auf das Miteinander gerichtet. Jesus spricht zu uns, die wir durch ihn Schwestern und Brüder geworden sind. Er spricht zu uns und richtet unseren Blick auf unseren Vater im Himmel, wenn er sagt: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ (Lukas 6,36) Damit meint er die Herzensgüte, Groß- und Weitherzigkeit Gottes mit der er uns berührt und sich um uns kümmert.

 

Gott selbst ist der Ursprung aller Barmherzigkeit. Er ist Barmherzig und gnädig (2 Mose 34,6), und behandelt uns besser, als wir es verdienen.
Er fragt nicht danach, ob wir seiner Liebe wert sind, sondern schenkt uns freigebig, damit wir ihrer würdig werden. Rachsucht liegt ihm fern; er möchte nicht strafen, sondern erlösen. Selbst die Strenge, mit der er manchmal das Schicksal der Menschen lenkt, soll dazu dienen, die Verirrten wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Nichts wünscht er sich mehr, als den Menschen in ihrer Not zu helfen und ihr verwundetes Herz zu heilen.“
(Ellen G. White)

 

Jesus richtet unseren Blick auf das Vaterherz Gottes, das im Gleichnis von den verlorenen Söhnen in Lukas 15 so beeindruckend beschrieben ist. Ein Vater, der alles für seine Söhne gibt und dabei sich selbst vergisst. Ein Vater, der so nirgends zu finden ist. Ja, ein Vater der sich dazu auch tröstend wie eine Mutter um uns bemüht und unsere Sehnsucht nach dem wahren Vater und der wahren Mutter stillt. (Jesaja 66,13)

 

Eine solche Barmherzigkeit, die in unseren Gemeinden wurzeln schlägt und unsere Herzen erwärmt, ist auch ein einmaliges Angebot für die unbarmherzige und herzenskalte Welt, die Menschen nach Herkunft, Hautfarbe, Einkommen, Bildung und Aussehen sortiert. Wenn unsere missionarische Sendung von dieser Herzenswärme durchdrungen ist, dann werden wir ganz gewiss Menschen für das Reich Gottes gewinnen können. Menschen sind auf der Suche nach Herzenswärme und einem Zuhause, in dem die Liebe beheimatet ist.

 

Wenn wir uns Zeit nehmen und über die Barmherzigkeit Gottes nachdenken, entdecken wir ihre diakonische und missionarische Kraft. Sie ist es, die uns den Weg zum Herzen unserer Schwester und unseres Bruders ebnet. Sie ist es auch, die uns den Weg zum Herzen unserer Mitmenschen weist.

 

Ohne Herzensgüte, die wir bei Gott finden und mit der er uns beschenkt, können wir unserer diakonischen und missionarischen Sendung nicht gerecht werden. Ja, ohne Barmherzigkeit sind wir weder in der Lage Menschen zu dienen, noch Jesus zu folgen.